Lehrersupervision

Coachinggruppen für LehrerInnen nach dem Freiburger Modell

Seit Jahren liegen auffallend hohe Raten psychosomatischer Störungen bei Lehrkräften vor. Übermäßiger Leistungsdruck, immer engere institutionelle Vorgaben und eine zunehmend entpersönlichte und z.T. auch destruktive Gesamtatmosphäre kennzeichnen viel zu häufig die Situation der LehrerInnen im derzeitigen Schulgeschehen. Eine Coaching- oder Supervisionsgruppe soll Lehrkräften die Gelegenheit geben, ein grundlegendes Gesundheitsverständnis für sich zu entwickeln und ihre dysfunktionale Einstellungen zu verbessern. Insbesondere soll die Beziehungskompetenz gestärkt werden. Unter Hinzuziehung des Salutogenese-Modells nach Antonovsky mit den positiven Wirkfaktoren Kohärenz und Ressourcen dient dies nachweislich dem Erhalt der seelischen und körperlichen Gesundheit von Lehrern.

Die Zusammenstellung einer Gruppe sollte folgendermaßen geschehen: Am besten geht die Initiative zur Gründung einer Supervisionsgruppe von Lehrern/innen aus, die sich trauen, sich auch mit ihren Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihrer spezifischen Aufgaben vor anderen Kollegen zu öffnen. Sie sollten in ihrem Umfeld werben bis etwa 12-15 Kollegen/innen zusammengekommen sind.

Bei genügender Teilnehmerzahl findet ein (kostenloses) Vorbereitungstreffen statt, in dem alle organisatorischen Fragen abgeklärt werden einschließlich Bezahlung und Bezahlungsmodus.

Die Kosten sind als Fort- und Weiterbildung absetzbar, denn es handelt sich nicht um eine Therapiegruppe, sondern um ein berufsbezogenes Coaching bzw. eine berufliche Supervision. Die Teilnehmer/innen erhalten am Ende der Gruppe ein Zertifikat.

Inhaltlich gliedert sich die Coaching-Gruppe in 5 Module, die in jeweils 2 Doppelstunden vermittelt werden. Die Module bringen neben der Vermittlung theoretischer Kenntnisse z.B. aus (Neuro-) Psychologie und Bindungsforschung auch die Erfahrung mit Wahrnehmungs- und Verhaltensveränderungen mit Hilfe der Balint-Gruppen-Technik, in der die Teilnehmer „Fallgeschichten“ aus ihrer Praxis mitbringen, die dann gemeinsam analysiert werden.

Modul 1
Informationen zu Auswirkungen von Beziehungserfahrungen auf die Gesundheit. Entspannungsübung.

Modul 2
Persönliche Einstellungen: Identität und Identifikation

Modul 3
Beziehungsgestaltung zu Schülern/innen

Modul 4
Beziehungsgestaltung mit Eltern

Modul 5
Spaltungstendenzen versus kollegialer Zusammenhalt

 

Literatur

Bauer, J.: Lob der Schule. Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern. Hamburg: Hoffmann und Campe 2007